Gastbeitrag

Kreissportbund Märkischer Kreis e.V. Kirsten Nölle

50 Jahre ein sportliches Zuhause

Kreissportbund Märkischer Kreis e.V. feiert Jubiläum

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Stehend von links: Marco Voge, Georg Schebesta, Anja Esser, Günther Nülle, Claudia Wrede, Markus Kisler, Monika Hermanns, Klaus Scharf, Heike Jarosch-Groß, Sebastian Pahlke, Brigitte Schmitz-Gerau und Christian Schweitzer.

Vorne von links: Solveig Schwiederski, Cedric Kleymann und Kirsten Nölle.

Foto: Oliver Bergmann / Iserlohner Kreisanzeiger

Im Rahmen der kommunalen Neuordnung Westfalens hat sich am 1. Januar 1975 der Märkische Kreis in seiner heutigen Form gegründet. Neben vielen Eingemeindungen gab es auch aus sportlicher Sicht eine zukunftsweisende Fusion. Am 18. April 1975 haben sich die bis dato auf Stadtebene agierende Unterorganisationen zum Kreissportbund Märkischer Kreis e.V. (kurz: KSB) zusammengeschlossen und damals 420 Sportvereine unter ein Dach gebracht. Diese Dachorganisation des organisierten Sports hat sich in den vergangenen 50 Jahren professionalisiert und bietet mittlerweile 506 Vereinen (Stand 2025) ein sportliches Zuhause.

Auch wenn die heute verantwortlichen Akteure des KSB die Geburtsstunde des Kreises als „großen Bruder“ für das eigene Jubiläum zugrunde legen, gibt es auch eine alternative Zeitrechnung, nach der bereits der „Stadtverband für Leibesübungen Lüdenscheid“ mit Gründung im Jahr 1946 Ursprung der Organisation gewesen sein könnte. In einer 1986 veröffentlichten Festschrift heißt es, dass der auf dem Prinzip der Fairness beruhende Sport „moralische Grundlage allen Handelns sein (kann)“ und damit eine „über die Freizeitbeschäftigung und den Gesundheitsdienst hinausgehende gesellschaftspolitische Bedeutung“ hat. An dieser Grundauffassung hat sich in all den Jahren nicht viel geändert. Viel mehr ist es so, dass die Bedeutung in Zeiten von zunehmender Digitalisierung noch zugenommen hat. Das sieht man ganz aktuell beispielsweise daran, dass der Sport auf politischer Ebene nicht mehr Teil des Innenministeriums ist, sondern eine eigene Staatsministerin für Sport und Ehrenamt ins Kanzleramt berufen wurde. Diese erfreuliche institutionelle Neuausrichtung kommt nicht von ungefähr. Alle unter dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) organisierten Bünde und Verbände setzen sich unermüdlich für die Belange des Sports ein. Dem KSB vorgeschaltet ist der Landessportbund NRW. Unter dem KSB sind die jeweiligen Stadt- und Gemeindesportverbände der einzelnen Kommunen und schlussendlich natürlich die zahlreichen Sportvereine organisiert. Das kann für Außenstehende durchaus sehr verschachtelt wirken und die Struktur des organisierten Sports ist auch eindeutig hierarchisch aufgebaut, aber in der Sache stehen immer das Miteinander und Füreinander im Vordergrund.

Mit bundesweit rund 25,2 Millionen Mitgliedern in den Sportvereinen (Stand 2024) ist der Sport mit einer der wichtigsten gesellschaftlichen Säulen und durchaus ein Spiegel der Gesellschaft. Der Kreissportbund Märkischer Kreis e.V. legt deshalb Wert darauf, sich bei der Arbeit an den gegenwärtigen Herausforderungen zu orientieren und hat seine Arbeitsschwerpunkte zuletzt beispielsweise auf den Bereich Prävention sexualisierter Gewalt im Sport oder auch auf Sport gegen Einsamkeit gelegt.

Vor Kurzem hat eine vom Landessportbund NRW bei der Hochschule Koblenz in Auftrag gegebene Studie zur Mitgliederentwicklung in den Sportvereinen unter anderem den Märkischen Kreis genauer unter die Lupe genommen. Die Auswertung liefert wichtige Erkenntnisse für die Zukunft: Um dem prognostizierten Mitgliederrückgang entgegenzuwirken, muss insbesondere die Zielgruppe der Erwachsenen – und hier insbesondere Frauen – angesprochen werden. Viele Sportvereine sind sogenannte Einspartenvereine mit nur einer Abteilung und vor allem in kleineren Gemeinden könnte es helfen, das Angebot auszuweiten, um mehr Menschen anzusprechen. Und die Aufgabe des KSB ist es schlichtweg, diese Prozesse mit anzustoßen, damit auch die nächsten 50 Jahre Geschichte geschrieben werden kann.