Aus dem Profisport

Fit für jede Entscheidung

Mit Dr. Ulrich Schneider bleibt die Schiedsrichter-Elite gesund, belastbar und leistungsstark

Foto: privat

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Sie legen in jedem Spiel mehr als zehn Kilometer zurück, sprinten in Intervallen und müssen selbst unter höchster Belastung jederzeit einen klaren Kopf behalten: Fußballschiedsrichter gehören zu den am stärksten geforderten Akteuren auf dem Platz. Seit über zwei Jahrzehnten bildet die Sportmedizin der Sportklinik Hellersen unter Leitung von Dr. Ulrich Schneider das medizinische Rückgrat der deutschen Schiedsrichtergilde. Mit seiner Expertise prüft, analysiert und begleitet er die Unparteiischen und stellt sicher, dass sie körperlich fit und mental stark genug sind, um den hohen Anforderungen im Stadion gerecht zu werden.

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Obwohl die Schiedsrichter selten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, läuft ohne sie im Profifußball nichts. Ihre Aufgabe verlangt weit mehr als Regelkenntnis und mentale Stärke. Sie setzt auch eine außergewöhnliche körperliche Fitness voraus. „Ein Schiedsrichter muss zehn bis zwölf Kilometer innerhalb eines Spiels laufen, immer wieder sprinten und dabei Entscheidungen in Sekundenbruchteilen treffen. Und das auch bei einem Puls von 180“, erklärt Dr. Ulrich Schneider, Leitender Arzt der Sportmedizin Hellersen.

Foto: Thomas Böcker/DFB

Seit 1998 zuverlässiger Partner des DFB

Damit diese Leistungen dauerhaft abrufbar bleiben, unterziehen sich die Unparteiischen regelmäßig einem umfassenden medizinischen Check-up. Die Sportmedizin der Sportklinik Hellersen ist seit 1998 eines der offiziellen Untersuchungszentren des DFB für die Bundesligaschiedsrichter. Unter der Leitung von Dr. Ulrich Schneider werden dort internistische, orthopädische und sportphysiologische Untersuchungen kombiniert. Zu den Untersuchungen gehören unter anderem Herzultraschall, Belastungs-EKG, Blutanalysen und der Laufbandtest.

Die sportmedizinische Betreuung erschöpft sich jedoch nicht in standardisierten Check-ups. Mit den erhobenen Daten erstellt das Ärzteteam individuelle Leistungsprofile, die in enger Abstimmung mit den Athletiktrainern des DFB in Trainings- und Regenerationspläne einfließen. Ziel ist es, Belastungen gezielt zu steuern und Verletzungen möglichst zu vermeiden. Gemeinsam mit den Athletiktrainern, Physiotherapeuten und den Schiedsrichtern des DFB hat die Sportmedizin Hellersen dazu eine Studie zur Verletzungshäufigkeit und den typischen Verletzungsarten bei Schiedsrichtern durchgeführt. „Wir erarbeiten uns dadurch gemeinsam ein Profil, welche Verletzungen häufig vorkommen, und analysieren, welche präventiven Maßnahmen ergriffen werden können, um diese zu vermeiden“, erklärt Dr. Ulrich Schneider. Das Ergebnis: Die Verletzungen der Unparteiischen ähneln denen der Spieler. Besonders oft handelt es sich um muskuläre Probleme, etwa Verletzungen an den hinteren Oberschenkeln. Diese Studien werden kontinuierlich fortgeführt, um Prävention und Trainingssteuerung weiter zu verbessern.

„Ich bin für die Schiedsrichter nicht nur beim Check-up da, sondern jederzeit Ansprechpartner, sei es nach einer Verletzung, nach einer Erkrankung oder wenn Fragen zur Belastungssteuerung auftauchen.“

Dr. Ulrich Schneider
Leitender Arzt der Sportmedizin Hellersen

Ein Ansprechpartner für alle Fälle

Auch in den Trainingslagern ist der Mediziner ein wichtiger Teil des Teams. Anfang 2025 begleitete er die Bundesliga-Schiedsrichter an die Algarve. Dort beriet er sie individuell zu Belastbarkeit, Regeneration und Prävention und unterstützte mit sportmedizinischen Analysen. „Ich bin für die Schiedsrichter nicht nur beim Check-up da, sondern jederzeit Ansprechpartner, sei es nach einer Verletzung, nach einer Erkrankung oder wenn Fragen zur Belastungssteuerung auftauchen“, beschreibt der Sportmediziner seine Aufgabe.

Foto: Thomas Böcker/DFB

Der Arzt hinter den Schiedsrichtern

Dr. Ulrich Schneider ist Facharzt für Innere Medizin mit den Zusatzbezeichnungen Sportmedizin und Chirotherapie. Seit 2000 arbeitet er in der Sportklinik Hellersen und seit 2015 leitet er die Abteilung Sportmedizin. Neben der regelmäßigen Betreuung der Schiedsrichter begleitete er 2023 erstmals die Frauen-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Tobias Schmenn. Dr. Ulrich Schneider zählt zu den anerkanntesten Sportmedizinern in Deutschland und wurde mehrfach als „Top-Mediziner“ ausgezeichnet.